22.5.2008 Pedrouzo nach Santiago de Compostella (21,2 km)

Die Nacht in der Herberge in Arca / Pedrouzo war eigentlich nicht so schlimm, wie befürchtet. Nachdem zum Glück die Bar um die Ecke schon offen war, gab es – ja, was, sonst -Cafe con Leche und Croissant.
Dann wieder auf den Weg – und wer läuft vor mir? Per! Super! Also zusammen den Weg nach Santiago gegangen. Am Monte de Gozo dann der erste Blick auf Santiago – aber noch fast 5 Kilometer bis zum Ziel. Santiago zieht sich dann wie Kaugummi – eine furchtbare Strasse durch eine furchtbare Vorstadt. Und dann – keine Pfeile mehr, keine Muscheln – nichts. 800 Kilometer durch Spanien ist jeder dritte Stein mit einem Pfeil bemahlt und kurz vor dem Ziel nichts mehr. Nur verwirrte Pilger, die durch die Stadt trampeln und sich gegenseitig nach dem Weg fragen…

Naja – und dann standen wir vor der Kathedrale! Die Erlösung! Wir haben uns gratuliert, Bilder gemacht und sind dann weiter zum Pilgerbüro, um unsere Compostella, die offizielle Urkunde der erfolgreichen Pilgerschaft abzuholen. Die ist nun sicher verpackt in einer Pappröhre!
Per wusste dann ein Hostal, und in dem war sogar noch ein Zimmer für jeden frei. Und dass mitten in der Altstadt und für 15 Euro.
Wir haben dann geduscht und uns frisch gemacht und dann erstmal was futtern 🙂 Danach in die Kathedrale – den Abschluss der Reise begehen. Die Hand auf eine Säule legen, den Kopf gegen einen Steinkopf neigen und die Statue von Jakobus umarmen. Leider wird die Säule gerade renoviert, somit musste das ausfallen – aber der Rest war natürlich Pflicht. Wir sind dann – auch wegen des Wolkenbruches – noch in der Kirche geblieben und haben alles in Ruhe angeschaut. Um kurz nach 19:00 wollten wir gerade gehen – da offensichtlich keine Messe mehr sein würde – und da sehe ich die Österreicher wieder, die schon in Arzua in der Herberge waren. Und die wussten, dass um 19:30 eine Messe mit schwenken des Botofumeiro sein sollte. Also bin ich noch geblieben, Per ist zurück ins Hostal.

Die Messe war schön – und dann der Höhepunkt am Ende: der Botafumeiro. Ein riesieges, silbernes Weihrauchgefaess, welches von einem Haufen „Mönche“ im Querschiff der Kirche riesig weit hin- und her geschwenkt wird. Ein Erlebnis!

Das Essen in einem Restaurant war nicht toll. Bin dann ins Hostal zurück, in dem auch ein Restaurant / Bar ist, um noch einen Cafe zu trinken. Kaum sitze ich, kommen die 4 Radfahrer aus Bocholt rein, um dort zu essen. Sie waren am Vortag schon dort und es war so gut, dass sie es noch mal geniessen wollten. Also bin ich noch bei denen am Tisch geblieben und hab über das Essen gestaunt 🙂


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