Was war, was ist und was sein wird…

Huch, ist das lange her, dass ich hier was geschrieben habe. Ich versuche mal, die technischen Veränderungen der letzten Jahre zusammenzufassen.

Hausmessung

2012 gab es den letzten Beitrag zum Thema Messung von Daten im Haus: Hausmessung – Neue Version von Temperaturmessung & Co.

Damals wurde noch alles per JeeNodes und DS18B20 Sensoren im Haus gemessen und dann auf einem RaspberryPi verarbeitet.

Seit dem bin ich umgezogen und die Sensoren wurden nicht wieder neu aufgebaut. In der neuen Wohnung habe ich die Messungen mit „D1 mini pro“ und passenden Shields auf Basis eines ESP8266 gemacht: in jedem Raum wurde ein Sensor an ein USB-Ladegerät angeschlossen und dieser sendet die Meßwerte per WLAN über MQTT an einen Server, wo diese dann in OpenHAB verarbeitet werden.

Ja, richtig – OpenHAB wurde in der Zwischenzeit eingesetzt, um ein wenig Intelligenz ins Haus zu bringen 😉

Ausser dem Empfang der Daten von den Sensoren und Speicherung in einer InfluxDB hat OpenHAB noch diverse anderen Dinge erledigt:

  • Alarmierung, falls der Gefrierschrank zu warm wird (Einmal Schneeschieben im Gefrierschrank hat mir gereicht)
  • Anzeige, wer gerade wo ist über OwnTracks
  • Anzeige, ob die Katze ihre Medizin bekommen hat (Taste auf Ikea Fernbedienung per ZigBee)
  • Steuerung der Phillips-HUE Lampen
  • Benachrichtigungen per Telegram

Netzwerk auf unifi-Produkte umgestellt

Für das ganze Smarthome-Zeug und die diversen Kameras wollte ich ein eigenes VLAN haben, um diese Geräte nicht im internen Netz haben zu müssen. Zwar kann die FritzBox ein Gäste-Netz, es gibt dann aber keine Möglichkeit, zwischen diesem und dem internen Netz zu kommunizieren. Die Kameras und Sensoren hätten also ihre Daten nicht auf dem internen Server ablegen können.

Von einem Bekannten habe ich dann vom Unifi-Netzwerk gehört und habe verschiedene Produkte integriert:

  • Unifi Security Gateway (USG): die Firewall und der Router im Netz
  • Unifi Cloud Key (UCK): das Management-System des Netzes
  • Unifi Switche: zwei POE-Switche
  • Unifi Access Point: zwei Access Points

https://store.ui.com/collections/unifi-network-wireless

Infoterminal in der Küche: MagicMirror

Schon früher hatte ich über MagicMirror ein Infoterminal gebaut, ursprünglich in einem IKEA-Bilderrahmen mit Spiegelfolie davor. Der wurde nun durch einen normalen Bildschirm ersetzt und steht in der Küche auf der Arbeitsplatte. Er zeigt unseren Terminkalender, die Wettervorhersage und ein Grafana-Dashboard mit den Sensorwerten des Hauses an.

Um Strom zu sparen, schaltet der RaspberryPi, der das steuert, den Bildschirm per HDMI aus, wenn niemand in der Küche ist. Das wiederum erkennt ein IKEA Bewegungssensor, der die Bewegung per ZigBee an das Home Automatisierungssystem meldet. Das sendet dann eine MQTT-Nachricht, auf die der RaspberryPi reagiert.

https://magicmirror.builders/

Austausch der ESP8266-Sensoren durch Aqara Sensoren

Die „D1 mini pro“ Sensoren waren schon prima, aber nicht besonders schön: überall Steckernetzteile, weil die ESP mit WLAN zu viel Strom für einen Batteriebetrieb brauchen, kein Gehäuse,…
Ich bin dann über die Sensoren von Aqara gestolpert: kleine Geräte mit einer Knopfzelle als Stromversorgung, die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck messen und per ZigBee senden. Zigbee habe ich jetzt von mehrfach erwähnt: den Empfang der Daten übernimmt ein kleiner USB-Stick, der „ConBee II“.

https://www.aqara.com/eu/temperature_humidity_sensor.html

Umstellung von OpenHAB auf HomeAssistant

OpenHAB hat eigentlich alles sehr gut gemacht, die Programmierung per echter Programmiersprache ist einfach und liegt mir.
ABER: jedes Update hat immer wieder irgendwas kaputt gemacht, Fehlermeldungen sind unendliche Java-Stacktraces und die Dokumentation war teilweise auch nicht so toll. Ich war also nie so richtig glücklich damit.

Und dann fand ich HomeAssistant https://www.home-assistant.io/.
Installiert und Sekunden später hatte das schon fast alle Geräte im Haus gefunden. Die Menge an Integrationen ist überwältigend! Und fast alles funktioniert einfach. Die Dokumentation ist sehr umfangreich, die Community groß und es gibt für fast alles eine Lösung: sogar unsere Oral-B Zahnbürsten sprechen per Bluetooth BLE mit dem HomeAssistant und der wiederum steuert ein kleines ESP32-Display im Bad, auf dem die Putzzeit und der Quadrant angezeigt werden.

Nach kurzem Parallelbetrieb wurde openHAB dann ersetzt. Was beim HomeAssistant etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass die Programmierung entweder grafisch erfolgt oder per YAML-Dateien. Das ist für jemanden, der Programmieren gewohnt ist, erst etwas schwierig, aber man gewöhnt sich daran. Ich konnte bisher alles umsetzen, was ich gebraucht habe!

Anschaffung eines 3D-Druckers

Schon seit Jahren hat mich der Gedanke an einen 3D-Drucker gereizt. Aber als ich vor einigen Jahren danach geschaut hatte, kosteten die Geräte noch über 1000€ und da war der Kosten-Nutzen-Faktor schon eher „schwach“. Genau genommen braucht man sowas wie einen 3D-Drucker nicht. Es ist eine Spielerei.

Dann habe ich Mitte 2022 mal wieder geschaut und war überrascht, dass die Drucker in der Zwischenzeit bereits für weniger als 200€ zu bekommen sind. Damit rückte die Spielerei in einen greifbaren Bereich. Ich habe dann im FabLab in Nürnberg/Fürth mal etwas an einem Drucker gedruckt: eine Deckenhalterung für einen Unifi-Access-Point, bei dem mir die Halterung fehlte. Oh, es kann ja doch mehr sein als Spielerei…

Also informiert, gelernt und am Ende ist es ein Ender 3 S1 geworden. Für weniger als 500€ ein toller Drucker. Ja, man muss eine Menge lernen, der Drucker muss kalibriert werden und ja, man druckt am Anfang mehr Testobjekte und Updates für den Drucker als „echte“ Dinge. Aber auch das gehört zum Spaß dazu 😀

https://www.creality.com/de/products/creality-ender-3-s1-3d-drucker

Virtualisierung per proxmox PVE

Lange Zeit lief alles, was ich so brauchte, auf einem kleinen Mini-PC, natürlich unter Linux. Dann kam der 3D-Drucker und wollte für Klipper einen eigenen Rechner haben. Und alles auf nur einer Linux-Installation war trotz Docker unschön.
Also habe ich mir einen gebrauchten Mini-Rechner besorgt: 16GB Speicher, 500GB SSD, i5-Prozessor. Auf diesem läuft nun ein proxmox PVE. Damit kann ich nun virtualisierte Systeme verwenden: sowohl „echte“ QEMU-VMs, als auch schlanke LCX-Container.

Somit wurden die verschiedenen Dienste getrennt, sinnvoll auf Container oder VMs aufgeteilt und laufen nun problemlos nebeneinander auf nur einem Rechner. Und das Thema Backup ist damit auch gleich erledigt, das kann proxmox nämlich selber und sichert die Backups auf die Synology.

https://www.proxmox.com/de/

Was kommt nun? Was sind die nächsten Projekte?

Einrichtung einer Balkonsolaranlage

Aktuell bin ich bei der Planung einer Balkonsolaranlage. Bei den aktuellen Strompreisen sollte sich so eine 800W / 600W Anlage in 4-6 Jahren rechnen. Aber auch hier ist natürlich eine Menge Spieltrieb dabei, daher ist das Geld nicht der entscheidende Faktor. Ausserdem tun wir damit natürlich auch noch etwas für die Umwelt, da wir auf jeden Falls mehr Strom erzeugen werden, als wie selber verbrauchen können. Dieser fliesst dann ins Netz zurück und verdrängt damit zumindest ein wenig Strom aus fossilen Quellen. Leider bekommt man für diesen Strom kein Geld zurück und der Stromzähler darf auch nicht rückwärts laufen.

Bereits erledigt:

  • Informieren über die rechtliche Situation
  • Informieren über Technik
  • Förderantrag beim Stromversorger gestellt und bewilligt
  • Anmeldung beim Netzbetreiber gemacht, Tausch des Stromzählers steht noch aus
  • Anmeldung bei Marktstammdatenregister ist erfolgt (Anlage in Planung)

Nun kommt noch:

  • Auswahl der Module, Wechselrichter, Halterung usw.
  • Auswahl des Lieferanten
  • Aufbau der Anlage
  • Warten auf den Stromzähler
  • Anschluss der Anlage
  • Messen des erzeugten und verbrauchten Stroms
  • Freuen über die niedrigere Stromrechnung 😀

Hier ist ein Artikel über dieses Projekt: Balkonsolarkraftwerk

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