11.5.2008 Navarrete nach Najera (18 km)

Heute wiedermal eine etwas laengere Strecke – 18 Kilometer. Die Knie gehen von Tag zu Tag besser – morgen sind dann 20 Kilometer dran. Der Weg war lustig – bin mit „Moehre“ gegangen und wir haben uns gut unterhalten. Damit vergeht die Laufzeit wie im Fluge und wir waren erstaunt, als wir hier angekommen sind.

Auf dem Weg hierher war eine Stelle, an der die Pilger kleine Steinpyramiden aufbauen. Viele Gedanken, Wuensche, Sorgen,… vieler Menschen an einem Ort. Ziemlich eindrucksvoll. Es ist witzig, wie sich solche Rituale ergeben. Diese Steinhaufen sieht man immer wieder. Es ist auch immer sowas wie ein Wegweiser – so lange man die Haufen sieht, so lange ist man auf dem richtigen Weg.

Die Herberge ist wieder etwas groesser – fast 100 Leute in einem Raum, aber die Hospitaleros sind sehr nett. Um 18:00 wird ein Ungar, der gestern schon in Navarrete war, in der Kirche hier singen. Er singt sonst in einem Chor in Budapest und singt in allen Kirchen, die so auf dem Weg liegen. Gestern in Navarrete war das schon sehr schoen.

Und noch was lustiges: waehrend ich hier sitze sind Gudrun und Gerd aufgetaucht – die beiden waren schon in Biarritz am Flughafen und unsere Wege kreuzen sich staendig… Sehr schoen!

Und gerade kommt noch eine SMS von Angela – die sind nun in Ventosa – 8 Kilometer hinter mir. Also werden die mich morgen wohl ueberholen.

In einem Kommentar kam die Frage nach dem „Warum Pilgern“ und „Wie es so geht„. Das Warum ist schwierig zu beantworten – dafür hat jeder seine eigenen Gründe. Sportlich sind meine auf jeden Fall nicht. Es ist eher so, das man etwas sucht und dieser Weg für einige eine Möglichkeit sein kann, dieses „etwas“ zu finden. Es ist allerdings, auch für die anderen, die ich bisher so gesprochen habe, nicht so, dass man gezielt über etwas nachdenkt. Vielmehr kommen die Gedanken einfach so – wenn man läuft. Die Schmerzen lenken das Bewusstsein ab und das Unterbewusstsein hat Zeit zu denken… Mal sehen, wie es wird, wenn mal nichts mehr weh tut und das Laufen zu etwas „normalem“ wird…

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